Tuesday 23 August 2016

DIE BÜRGERWEHR



Eine Freundin von mir hat einige Sozialisationsprobleme, die sie darán hindern, einen festen Job zu bewahren. Aus diesem Grund kann sie auch kein normales Leben führen. Immer wieder sucht sie über das Internet nach Zauberern, Hexenmeistern, Coaches, Psychologen und Psychiatern, die ihr helfen können (d.h., jedes Mal, wenn ihre finanzielle Situation solche Kosten erlaubt). Trotzdem hat sie bisher überhaupt keinen Erfolg gehabt.
Vor kurzem wurde die Kollegin nochmals aufgrund ihrer Kommunikationsunfähigkeit arbeitslos. Nach einer langen Suche über das Internet fand sie das Video einer Frau, die weltweit bekannt ist, eine heilende Fähigkeit zu haben. Im Blog der o.g. Heilpraktikerin wurde ein kurzer, kostenloser Kursus angeboten, der Anfang August in “Vila Nova de Cacela” (Algarve, Portugal) stattfinden sollte.
Zurzeit hat Portugal Hochsaison, weshalb die Hotels sündhaft teuer geworden sind. Unsere Freundin entschloss sich deswegen dazu, mit einem Rucksack in die portugiesische Algarve zu fliegen. Mehr noch: da sie keine Flugkarte nach Faro finden konnte, entschloss sie sich, bis Lissabon zu fliegen, und von Lissabon nach “Vila Nova de Cacela” per Anhalter zu fahren.
Nach vielen Schwierigkeiten und bei einer Temperatur von vierzig Grad war die Kollegin am Strand von “Manta Rota”, im Süden Portugals. Gegen halb neu war der Himmel fast dunkel und am Strand waren nur ein paar Familien. In diesem Moment kamm der Besenwagen auf den Sand. Bald war unsere Kollegin Mutterseelenalleine.
Genau in diesem Augenblick wurden die großen Lichte des Imbisstands angemacht und die Musik lauter aufgedreht, während der Fahrer durch einen Mikrofon die anderen Dorfbewohner alarmierte. Die Bewohner kamen langsam zurück zum Strand, als ob sie einen außerirdischen Ton gehört hätten: junge Paare, Freunde, Familien und Kindern. Nur dieses Mal brachten sie weder Handtücher noch Korbe mit. Stattdessen brachte jeder eine Taschenlampe mit. Sie liefen bis zum Ufer, überprüften die Duschen, Umkleideräume, Toiletten und teilweise auch das Meer. Schließlich beleuchteten sie die Ausländerin, die immer noch am Strand war.
Es gab immer mehr Taschenlampen; die Musik und die Nachrichten aus dem Lautsprecher wurden immer lauter. Aber unsere liebe bekloppte war da, am Strand. Natürlich ware sie sofort weggegangen, wenn jemand sie darum gebeten hätte. Aber niemand sagte ihr nichts. Deswegen dachte sie: “warum sollte ich zurück nach Hause gehen, wenn ich mich hier doch so wohl fühle?
Ja, das war doch schön. Bis sie das Hundebellen hörte. Zuerst war es nur ein Hund; dann hörte sie einen anderen. Nach einer gewissen Zeit konnte sie sogar eine ganze Meute hören. Und genau deswegen beschloss unsere Freundin, dass ihr soziales Problem nicht so schlimm sei, dass man sie eine Psychopatin nennen könnte. Denn es sei besser, den Rucksack abzuholen, das kleine Licht des Handys abzuschalten und ganz ruhig wegzugehen, als von einem Hund gebissen zu werden.

Unmittelbar wurden das Licht des Imbisstands, die Musik, die Lautsprecher und den Besenwagen abgeschaltet. Und alle Dorfbewohner sind zurück nach Hause gelaufen, bis der Strand leer war.
Übrigens: die einzigen Hunde, die unsere Freundin sehen könnte, ware nein Bolognese, ein Frise, eine Wurst und der Zwillinge von •”Courage”, der berühmte Hund der alten “Murriel”, der immer ängstlich vor allem war. Das grausige Belle war nur aufgenommen.






Copyright Luisa Fernández Baladrón
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